Die Forderung bleibt: Gleicher Lohn für Frauen und Männer!

von Aliye Stracke-Gönül

Das diesjährige Motto zum Equal Pay Day am 18.03.2017 hieß: endlich partnerschaftlich durchstarten. Die BPW hatte zum Kongress „10 Jahre Equal Pay Day“ ins Paul Löbe Haus eingeladen. Der Business and Professional Women Germany e.V. ist ein Berufsnetzwerk für angestellte und selbständige Frauen in Deutschland.

Seit zehn Jahren wird der Equal Pay Day in Deutschland als bundesweiter Aktionstag begangen. Mit dem Motto sollte verdeutlicht werden, dass nun die Umsetzung der Lohngerechtigkeit in den Mittelpunkt gestellt wird. Frauen verzichten immer noch auf durchschnittlich 21 Prozent Einkommen. Allen Beschwörungen zum Trotz bleibt die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern seit Jahren auf hohem Niveau. Das ist eine Ungerechtigkeit, deren Ursachen alle in der Wirtschaft aber auch der Politik kennen.

Abteilungsaktionen zum int. Frauentag und Equal Pay Day

Mit dem von der Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig vorgelegtem Gesetzesentwurf für mehr Lohngerechtigkeit, dem Entgelttransparenzgesetz, wird ein erster wegweisender Schritt zur Entgeltgleichheit getan. Jedoch wird die Lohnlücke mit diesem Gesetz nicht geschlossen. Wir brauchen weitaus mehr.

Wir brauchen u.a.:

  • Einen bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuung
  • Vielfältige Arbeitszeitmodelle in Führungspositionen, um einen Einklang mit den Familienaufgaben zu gewähren
  • Einen Rechtsanspruch auf Rückkehr aus der Teilzeit in die Vollzeitbeschäftigung
  • Die Aufwertung von Berufsfeldern, in denen vorrangig Frauen beschäftigt sind

Leider ist es nach wie vor so, dass Frauen in bestimmten Berufen, Arbeitsgebieten und in Spitzenpositionen fehlen. Die Rollenbilder haben sich ebenfalls nicht gravierend geändert. Hier gilt es ebenso anzusetzen. Es bedarf einer neuen „Arbeitskultur“ in den Unternehmen, Stereotypen müssen aufgelöst werden.

Das Ziel muss es sein, den Equal Pay Day am 01.01. eines Jahres zu feiern. Dann gäbe es wenigstens etwas zu feiern.